Trauer ist Liebe, die heimatlos geworden ist
- Mareike
- 9. Feb. 2018
- 2 Min. Lesezeit
Trauer ist Liebe, die heimatlos geworden ist, weil das Gegenüber fehlt, das sie empfangen sollte.
Jeden Morgen bin ich traurig, weil für dich kein neuer Tag beginnt. Und diesen Schmerz darüber trage ich mal mehr, mal weniger immer mit mir durch den Tag.
Aber ich habe mich dazu entschieden, dass ich deswegen nicht mehr liegen bleiben darf. Stattdessen will ich lernen jeden Tag zu schätzen, wo mir die Endlichkeit der Zeit, die wir auf dieser Erde verbringen, begreiflich gemacht wurde. Niemand von uns entscheidet wie viel Zeit das ist, aber jeder kann entscheiden, wie er sein Leben bis dahin verbringt.
Ich kann nur hoffen, dass ich dafür deinen Zuspruch habe.
Jeden Morgen geht mein Blick zum Himmel und ich nehme ein paar tiefe Atemzüge. Ich weiß nicht, ob ich glaube, dass deine wunderschöne Seele irgendwo da draußen auf mich wartet, aber ich würde es mir wünschen. Ich hätte dir noch so viel zu zeigen.
Es ist immer noch unbegreiflich, dass du nicht mehr sehen, hören und machen kannst, was du sonst gemacht hast. Dass du einfach so weg sein sollst. Die Vorstellung einer Welt ohne dich ist so surreal. Aber es ist eine Realität, die ich akzeptieren muss, wenn ich meine Lebensfreude wiederfinden will. Das geht nicht, wenn ich ständig mit dem Leben und dem Schicksal hadere. Auch wenn es noch so unfair erscheint, muss ich das Vertrauen wiederfinden. Vermutlich ist das das Schwierigste, dass ich je zulassen muss, aber wie bei jedem Prozess wird man mit der Zeit besser darin werden.
Entschuldige, wenn ich dazu der Traurigkeit oft delegiere sich hinten anzustellen. Das bedeutet nicht, dass ich dich weniger liebe.
Du bist an der tiefsten Stelle meines Herzens und du fehlst mir jeden Tag aufs Neue.
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