Unser Hafen

Bevor du in mein Leben kamst, war ich in unruhigen Gewässern unterwegs. Aber du nahmst mich mit in deinen sicheren Hafen. Dort an deiner Seite, kam ich zur Ruhe. Du warst mein Anker, ohne mich zu beschweren. Du warst mein Auffangnetz, auf das ich jederzeit vertrauen konnte. Natürlich kam auch hier manchmal ein Gewitter auf, aber das konnte uns nie lange und erst recht nicht nachhaltig erschüttern. Wir hatten gemeinsam gelernt die Segel danach immer wieder neu zu setzen, weil wir wussten, was wirklich zählt.

Du schienst für mich so unverwüstlich, aber ohne immer stark sein zu müssen. Wenn es dunkel wurde, konnten wir uns darauf verlassen uns am Licht des Anderen zu orientieren. Am Licht unserer Liebe füreinander, das so hell ausstrahlt, dass es alle Distanzen überbrückt.

Es ist fast unmöglich unsere Bucht, in der wir angelegt hatten und angekommen waren, für andere zu beschreiben, denn "ein Blick sagt mehr als tausend Worte".

Ich kann nur sagen, ich habe nie einen schöneren Ort erlebt. Es war "als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt."

Und aus heiterem Himmel kenterte dein Boot samt den ganzen Schätzen, die es in sich trug. Seitdem fühle ich mich oft allein auf weiter See, auch wenn es in Wirklichkeit noch so viele andere Schiffe da draußen gibt. Du bist wie die Loreley, wenn dein Lied mich in deinen Bann zieht, verzweifle ich an dem Gedanken das womöglich keines dieser anderen Schiffe mir ein Rettungsboot in der Not ist, so wie du es mir sein konntest.

Denn manchmal jetzt, da zieht mich dein Anker, der mich sonst an meinem Platz neben dir gehalten hat, nach unten in die Tiefe des Meeres, weil solch eine Last daran hängt.

Ich kämpfe dann dagegen an und gebe mir beste Mühe nicht unterzugehen. Aber ab und an erscheint es für einen Moment leichter und geradezu reizvoll deinem Licht zu folgen und zu ertrinken. Wer weiß, ob ich dann nicht das vertraute Wrack deines Schiffes dort unten finde, dass ich so sehr vermisse...