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Die erste Zeit ohne Dich

  • Mareike
  • 7. Sept. 2016
  • 2 Min. Lesezeit

Die ersten Stunden gab es keine Tränen für mich. Keinen Grund zu trauern, zum Zusammenbrechen. Nur eine leise, unerbittliche Hoffnung.

Die erste Woche zog wie in einem Rausch an mir vorüber. Ich habe geweint, aber mein Herz wusste nicht warum. Vielleicht, weil ich dich vermisst habe. Wie immer, wenn du mal nicht in meiner Nähe bist. Aber keinesfalls, weil ich um dich getrauert habe.

Es gab viel zu tun und ich habe funktioniert – für die anderen und vor allem für dich. Wollte, dass du stolz auf mich bist, wenn du wieder da bist.

Und als alles erledigt war, war es schon zur Routine geworden. Ich konnte nicht mehr damit aufhören. Weil ich fühlte, dass wenn ich stehen bleiben würde, dann würde mich die Wirklichkeit und die Endgültigkeit wie eine Welle überrollen, mich von den Füßen ziehen und mir mein Leben entreißen. Und du wärst nicht mehr da, um meinen Fall aufzufangen.

Also habe ich mich pausenlos beschäftigt, um der Gewissheit keinen Raum zur Erkenntnis zu geben. Ich hatte keine Tränen mehr, keine Gefühle, nur Leere und manchmal einen Druck tief in meiner Brust, der mich daran erinnern wollte, dass ich etwas übersehe.

Und nun zwingt mich mein Körper vor lauter Erschöpfung zum Stillstand. Und jetzt bin ich ganz allein mit dir und doch ohne dich. Du bist weg und doch überall. Es gibt nur noch dich – in jeder Faser meines Körpers. Und ich drohe an meiner Liebe zur dir und meinem unerträglichen Schmerz über deinen Verlust zu ersticken. Dann wird der Wunsch übermächtig wieder mit dir vereint zu sein, um der Einsamkeit, der Hilfslosigkeit und der Verzweiflung zu entkommen.

Seitdem fühlt sich jede Minute ohne dich wie eine Ewigkeit an.

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