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Letzte Momente des Glücks

  • Mareike
  • 6. Sept. 2016
  • 2 Min. Lesezeit

Es ist Samstag. Die ganze Woche über haben wir dem Wochenende entgegengefiebert, um wieder mehr Zeit für uns zu haben.

Ich höre deine Stiefel die Treppe zur Haustür hochkommen. Ich weiß, dass du es bist, weil ich dich selbst am Klang deiner Schritte erkenne.

Ich habe den Flur gewischt und da du weißt, wie sehr ich Fußtapsen hasse, rufst du nur von der Tür aus „Bis später, mein Schatz“. Und ich glaube dir. Ich hatte nie einen Grund an dir oder deinen Worten zu zweifeln.

Nun liege ich auf meiner Seite unseres Bettes und nehme an, dass du noch nebenan im Wohnzimmer sitzt und gleich nachkommst, weil du noch ein Spiel zu Ende spielen möchtest. Ich weiß, dass du danach zu mir unter die Decke kommen, deinen Arm um mich legen und mich ganz dicht an dich ziehen wirst. So wie du es immer gemacht hast. Jede Nacht seit über fünf Jahren. Damit wir uns stundenlang nahe sein können, bevor uns viel zu schnell mit dem Weckerklingeln die alltäglichen Pflichten in die Realität zurückholen.

Und als ich morgens aufwache liegst du nicht neben mir. Ich gehe zum Fenster und sehe dein Auto wie gewohnt auf dem Hof stehen. Es ist abgemeldet, aber daran störe ich mich nicht weiter. Deine Schuhe stehen wie gewohnt im Flur und dein getragener Pullover liegt an seinem üblichen Platz.

Ich nehme deinen Geruch wahr. Alles wie immer.

Ich weiß nicht genau, wo du gerade bist, aber bestimmt kommst du bald wieder zu mir zurück. Schließlich hast du das versprochen. Und so schreibe ich dir, dass ich dich sehr vermisse. So wie immer, wenn du mal nicht bei mir bist.

 
 
 

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